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TAGESKASSE: Di-Fr 14-18 Uhr • MUSEUMSPLATZ 2 • 21073 HAMBURG

  • (c) Bo Lahola

    (c) Bo Lahola

A long way down

Was ist skurriler, als die Vorstellung, dass sich in einer Silvesternacht vier Unbekannte zufällig auf einem Hochhausdach treffen, um Selbstmord zu begehen? Der Spezialist für britischen Humor Nick Hornby entwickelt aus dieser absurden Eingangsszene ein Beziehungsnetz voller Drama, Emotion, abgründigem Humor und unerwarteten Wendungen …

Martin, ein gefallener Medienstar, hatte Sex mit einer Minderjährigen, saß im Gefängnis und hat seine Familie und Karriere ruiniert. Maureen pflegt seit fast 20 Jahren allein und überlastet ihren schwer behinderten Sohn, JJ wäre gerne ein Rockstar, fährt aber Pizza aus und Jess, die aufmüpfige Politikertochter, weiß nicht, warum ihr Freund sie verlassen hat.

Die vier potenziellen Selbstmörder*innen schließen einen Pakt und vereinbaren, den Suizid erst einmal zu verschieben. Statt zu springen, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach dem Freund von Jess, denn da gibt es einiges zu klären…

 

Grimms sämtliche Werke … leicht gekürzt!

Uraufführung

Die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm sind ein deutscher Bestseller, der in mehr als 100 Sprachen übersetzt und öfter verkauft wurde als die Luther-Bibel. Doch die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm waren weit mehr als nur die Märchenonkel der deutschen Literatur. Sie wurden auch als Sprachwissenschaftler, Volkskundler und Gründungsväter der Germanistik verehrt und als Teil der „Göttinger Sieben“ politisch verfolgt. Ihr Lebenswerk hat die deutsche Festplatte nachhaltiger beschrieben als irgendein anderes Stück deutscher Literatur.

Erleben Sie Jacob und Wilhelm Grimm in den Wirren der deutschen Kleinstaaterei, seien Sie dabei, wenn der gestiefelte Kater und Rumpelstilzchen auf Hannibal Lecter treffen. Und lassen Sie sich verzaubern von einem magischen Abend, der Ihnen am Ende klarmachen wird, warum wir Deutschen sind wie wir sind…

Matinee Veranstaltung: Sonntag, 07. April 2024, 11.30 Uhr

Eintritt frei, keine Anmeldung notwendig.

Moderation: Georg Münzel (Oberspielleiter)

Gott

Richard Gärtner möchte nicht mehr leben. Nach dem Tod seiner Frau fehlt ihm der Lebenswille. Gärtner, der kerngesund ist und noch ein ganzes Stück Leben vor sich hätte,  bittet seine Hausärztin um Beihilfe zum Suizid. Diese verweigert ihm die Unterstützung. Jetzt – an diesem Abend – beschäftigt der Fall den Deutschen Ethikrat. Sachverständige aus Justiz, Medizin und Kirche diskutieren über das Recht auf einen assistierten Suizid.

Am Ende des Abends liegen die Empfehlungen des Ethikrats vor und das Publikum muss ein Urteil fällen. Wie bereits in seinem ersten Theaterstück „Terror“ setzt Ferdinand von Schirach damit seine Idee vom Theater als gesellschaftlichem Diskursraum fort. Wie beweist man die Autonomie und Selbstbestimmtheit eines Suizidwunsches? Sind Palliativmedizin oder Sterbehilfeangebote im Ausland die bessere Alternative? Lässt sich die Moral einer Gesellschaft so schnell umcodieren, dass sie den Suizidwunsches eines gesunden Menschen akzeptieren kann?

Download: Szenenfotos (c) G2 Baraniak

Pasta e Basta

Wir befinden uns in der Küche eines italienischen Restaurants. Drei Köche, ein Kellner, eine Tellerwäscherin. Ergänzt wird die Küchencrew von einem örtlichen Koch des Gastspielortes, welcher aus Leidenschaft kocht. Sein Leben besteht darin köstliche Pasta-Gerichte zu kreieren und weiter nichts; Pasta e basta eben!

Für die anderen ist die Küche ein Platz ihrer Träume, Leidenschaften und der musikalischen Sehnsucht nach Italien. Kochlöffel ade, die Küche ist jetzt die große Bühne! Großartige Stimmen kommen zum Vorschein, verborgene Tanztalente, Elvis Presley wird imitiert und sogar ein Flügel hat seinen Platz in der Küche. Eingehende Bestellungen werden nur beiläufig berücksichtigt, Nudeln im Übermaß gekocht und das dreckige Geschirr stapelt sich in der Spüle.

Die Kehlen der musikalischen Truppe werden erst dann ziemlich stumm, als unerwartet eine Dame vom Amt in der Tür steht und droht dem Treiben ein Ende zu setzen.

Kann das Küchenquartett durch die Kraft ihrer Musik und der örtliche Spitzenkoch mit seinen köstlichen Pasta-Kreationen die Dame vom Amt betören und die drohende Schließung des Restaurants abwenden?

 

Matinee Veranstaltung

Sonntag, 07. Januar 2024, 15.00 Uhr

Mit Oberspielleiter Georg Münzel und Schauspielerin Carolin Fortenbacher

Eintritt frei, keine Anmeldung notwendig.

Frühstück bei Tiffany (Breakfast at Tiffany’s)

1958 landete Truman Capote einen Bestseller über die hinreißend charmante, mittellose Holly Golightly. Der Siegeszug auf der Bühne begann für „Frühstück bei Tiffany“ mit der Bühnenfassung von Richard Greenberg.

Lernen Sie Holly kennen, eine freigeistige, scheinbar unbekümmerte junge Frau, hinter deren unverwüstlicher Lebenslust sich eine verletzliche Seite verbirgt. Ihr Nachbar, ein erfolgloser Schriftsteller, verfällt Hollys Charme, obwohl sie ihn warnt, sich in ein wildes Geschöpf wie sie zu verlieben.

Eine Kooperation mit den Schauspielbühnen in Stuttgart

Olympia

Uraufführung

Berlin, Sommer 1936: Die Stadt ist im Olympiafieber. Die Machthaber haben die perfekte Fassade für die Inszenierung ihrer nationalsozialistischen Propaganda geschaffen, Nazideutschland gibt sich weltoffen und tolerant. Volker Kutscher führt seinen Protagonisten, Oberkommissar Gereon Rath, mitten ins Herz der Propaganda-Spiele, ins Olympische Dorf. Was könnte Schlimmeres geschehen als ein Todesfall in der amerikanischen Delegation. Inmitten von Vertuschungsversuchen, diesen Mord wie einen Herzinfarkt aussehen zu lassen, Sabotagevorwürfen und weiteren Morden an Soldaten einer ehemaligen Wachkompagnie Hermann Görings, gerät Rath auch in die Schusslinie von Sicherheitsdienst, Staatspolizei, Gestapo und einem der ganz großen Gangsterbosse auf Rachefeldzug. Mit Unterstützung seiner Frau und Privatdetektivin Charly nimmt Rath den Kampf gegen alle auf, bis ihm nur noch die Flucht aus diesem braun-verseuchten Land möglich zu sein scheint…

 

Veranstaltungstipp: 

Am 07. November 2023 liest Volker Kutscher im Altonaer Theater aus seinem Bestseller „Olympia“.

Weitere Infos und Tickets

Herzlich Willkommen

Der Gefängnisalltag in Bautzen ist für Walter eine Gratwanderung zwischen Überleben und Langeweile. Das Rezitieren von Gedichten und die Teilnahme am Gefängnischor geben seiner verlorenen Jugendzeit ein wenig Sinn und Erbaulichkeit. „Wird schon werden, da müssen wir eben durch“, sagt Mutter Grethe, als ihr Sohn Walter nach acht Jahren Haft aus dem Zuchthaus Bautzen zu ihr zurückkehrt – ohne Ausbildung, ohne Ziel und Geld.
Der in den Westen entlassene Walter fühlt sich von den Menschen, mit denen er es zu tun hat, nicht anerkannt und als Bürger zweiter Klasse. Immer wieder erliegt er Anfällen von Melancholie. Aber als er sein Studium in Göttingen beginnt, findet er dort die Frau fürs Leben und eine berufliche Perspektive: Er wird Dorfschullehrer und kommt damit in jener Gesellschaft an, die ihn zunächst als Ex-Häftling keineswegs herzlich willkommen heißen wollte.
Die Jahre in Bautzen haben ihre Spuren hinterlassen, doch langsam wird das Schreiben zur Verarbeitung des Erlebten und zum Mittelpunkt seines Lebens…

Ausgezeichnet mit dem Barbara Kisseler Theaterpreis

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke

Von einem, der auszog, Schauspieler zu werden – und bei den Großeltern einzieht. Joachim wird auf der Schauspielschule in München angenommen und zieht zu seinen Großeltern in die großbürgerliche Villa. Ihre Tage sind durch abenteuerliche Rituale strukturiert, bei denen Alkohol eine wesentliche Rolle spielt.

Tagsüber wird Joachim an der Schauspielschule systematisch in seine Einzelteile zerlegt, abends ertränkt er seine Verwirrung auf dem opulenten Sofa in alkoholischen Getränken. Aus dem Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall entstehen die den Erzähler völlig überfordernden Ereignisse…

 

Matinee Veranstaltung: 

Sonntag, 22.01.2023, 11.30 Uhr. Eintritt frei, keine Anmeldung notwendig.

Der Richter und sein Henker

Polizeileutnant Schmied wird erschossen in seinem Wagen aufgefunden. Die Ermittlungen übernehmen der schwer magenkranke Kriminalkommissar Bärlach und der junge Polizist Tschanz. Ein Hauptverdächtiger ist schnell gefunden, ein gewisser Gastmann. Für Bärlach ist dieser kein Unbekannter. Seit 40 Jahren haben die beiden eine Wette laufen. Gastmann behauptete damals, dass sich ein Verbrechen so perfekt ausführen ließe, dass es niemals aufgeklärt oder bestraft werden könne. In den darauffolgenden Jahren begeht Gastmann zahlreiche Verbrechen, die Bärlach ihm tatsächlich nie nachweisen kann. Doch nun bekommt Bärlach endlich die Chance, Gastmann zu Fall zu bringen – für eine Tat, die dieser gar nicht begangen hat.

Das Böse wird nicht besiegt, sondern mit den eigenen Waffen geschlagen. Gerechtigkeit wird als Mythos entlarvt.

Die Vorstellungen am 23. und 24. Februar 2023 müssen leider krankheitsbedingt entfallen.

Ersatzvorstellung: 03.03.2023, 19.30 Uhr

Aufführungsdauer: ca. 1 Stunde, 50 Minuten (inkl. Pause)

Der koschere Himmel

Bernhards Mutter ist gestorben. Was sich alltäglich anhört, wächst sich jedoch schnell zu einem großen Problem aus. Denn Bernhards Mutter war Jüdin, jedoch mit einem Christen verheiratet, der ihr im Dritten Reich das Leben gerettet hat. Ihr letzter und unerschütterlicher Wille ist, an seiner Seite, doch nach ihrem Glauben auf dem städtischen Friedhof beerdigt zu werden. Natürlich möchte der Sohn der Mutter diesen Wunsch erfüllen – doch das ist gar nicht so einfach. Denn einem Rabbiner ist es verboten, auf einem christlichen Friedhof zu bestatten, und einem Pfarrer ist es untersagt, einen jüdischen Ritus vorzunehmen.

Und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn nach jüdischer Auffassung muss ein Verstorbener unverzüglich unter die Erde. Bernhards Cousin, dessen Frau und ihre gemeinsame Tochter fliegen aus Israel ein und eher gegen- als miteinander versuchen sie, das Problem zu knacken. Hinzu kommt ein palästinensischer Kioskbesitzer, der die Sache nicht einfacher macht – oder vielleicht doch? Nach vier turbulenten Tagen, in denen die Vergangenheit aufblitzt und die Protagonisten sich mitunter mit Paradoxien aus der Patsche ziehen („Ein Jude macht aus einem Problem einen Witz, der Deutsche aus einem Witz ein Problem“), in denen bizarre, seltsame und hintersinnige Treffen in Begräbnisinstituten und auf Friedhöfen, mit Rabbis, Priestern und dem Palästinenser stattfinden, lösen sie schließlich den absurden Konflikt.

 

Matinee Veranstaltung

23. Oktober 2022 um 11.30 Uhr mit Regisseur Sewan Latchinian

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

Eine Kindheit in der Anstalt – was im ersten Moment seltsam klingt, ist für den 10-jährigen Josse Alltag. Sein Vater leitet eine Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem Schleswiger Hesterberg, seine Mutter organisiert den Alltag, und die Brüder ärgern ihn. Klingt alles irgendwie normal und doch wieder nicht.

Joachim Meyerhoff erzählt in dieser zum Teil autobiographischen Geschichte auf liebevolle und humorvolle Weise von einer ganz normalen Familie an einem außergewöhnlichen Ort, die aneinander hängt, aber auseinander gerissen wird. Und von einem Vater, der zwar in der Theorie glänzt, in der praktischen Welt aber seine Schwierigkeiten hat.

Wer schafft es sonst, den Vorsatz zum 40. Geburtstag, endlich Sport zu treiben, gleich mit einer Bänderdehnung zu bezahlen und die teuren Laufschuhe nie wieder anzuziehen?

Schreiend komisch und dann wieder tief berührend zeichnet der Schauspieler & Autor  Figuren und Situationen in seinem Roman, die für Außenstehende alles andere als normal erscheinen. Wobei sich natürlich die Frage stellt: Was ist schon normal?

Die Deutschlehrerin

Deutschlehrerin Mathilda Kaminski und der einstige Shooting-Star unter den Jugendbuchautoren Xaver Sand treffen sich im Rahmen eines Schulprojekts wieder. Sofort nehmen sie ihr Erzählspiel von früher wieder auf. Jeder erzählt dem anderen eine Geschichte, das Ende der Geschichte übernimmt der/die jeweils andere.
Seit sich das einstige Traumpaar vor sechzehn Jahren getrennt hat, ist viel passiert. Xavers Sohn aus der Ehe mit einer prominenten Hotelierstochter wurde entführt. Bis heute fehlt jede Spur. Mathilda lebt allein. Daran, dass Xaver sie verlassen hat, leidet sie bis heute. Mathilda begibt sich in der Fiktion nun auf gefährliches Terrain. Xaver kontert. Wer hat das bessere Ende? Was steckt hinter dem mysteriösen Verschwinden des kleinen Jacob vor fünfzehn Jahren? Und war ihr Wiedersehen wirklich Zufall?

 

Matinee Veranstaltung am 19.03.2023 um 11.30 Uhr mit Schauspieler Georg Münzel. Eintritt frei, keine Anmeldung notwendig.

Josef und Maria (2G)

Zum erfolgreichen Abschluss des Weihnachtsgeschäfts überreicht die Direktion eines großen Kaufhauses den Angestellten „als Zeichen der Wertschätzung“ ein Fläschchen „Qualitäts-Branntwein“. Ausgenommen sind ausländische und nicht ständig beschäftigte Mitarbeiter – wie die Putzfrau Maria, deren Arbeit erst beginnt, als die übrigen Angestellten das Kaufhaus verlassen haben, und der Nachtwächter Josef. Beide sind eigentlich schon pensioniert, bessern aber als vorweihnachtliche Aushilfskräfte ihre Renten auf.

Kurz vor der Heiligen Nacht kommen sie in dem leeren Kaufhaus ins Gespräch, erzählen einander die Stationen ihres Lebens, ihre Wünsche und Träume, gescheiterte und bewahrte Hoffnungen, politische und private Kümmernisse. So entsteht ein Portrait zweier einsamer Menschen von der Rückseite der Wohlstandsgesellschaft, die schließlich versuchen, einander in einem spontanen, illegalen Fest der Liebe etwas von jener Wertschätzung zukommen zu lassen, die ihnen die konsumorientierte Mitwelt versagt.

„Das Bild, welches die Gesellschaft von alten Menschen hat, wird am wenigsten von den Alten selbst bestimmt. Die Werbung entdeckt sie als ’spezifische Käuferschicht‘, das Fernsehen macht sie zu fröhlichen ‚Senioren’… Ich möchte Ihnen keine Geschichte über alte Menschen erzählen, ich möchte Ihnen Geschichten, Erinnerungen, Erzählungen, die ich von alten Menschen gehört habe, weitererzählen.“ Peter Turrini

Offene Worte

Schauspielerin April Hailer im Gespräch mit Chefdramaturgin Anja Del Caro

Die Reise der Verlorenen

Im Jahr 1939 gehen 937 Jüdinnen & Juden in Hamburg an Bord der St. Louis. Sie wollen nach Kuba und von dort weiter in die USA oder andere Länder. Doch der kubanische Präsident verbietet die Einreise. Die Menschen dürfen nicht von Bord und die St. Louis muss den Hafen verlassen. Eine Zeit des Hoffens und Bangens beginnt. Auch die Tatsache, dass die jüdischen Passagiere an Bord der nationalsozialistischen Gesinnung einiger Crew-Mitglieder ausgesetzt sind, lässt die Anspannung wachsen.

Die Lage spitzt sich zu, als Amerika und Kanada ebenfalls die Einreise verwehren. Niemand auf der Welt will die jüdischen Flüchtlinge haben. Die St. Louis wird nach Hamburg zurückbeordert. Doch Kapitän Gustav Schröder kämpft um und für die Menschen auf dem Schiff. Erst als Schröder gegen seine Kapitänsehre erwägt, das Schiff auf Grund laufen zu lassen, kommt Hilfe: einige europäische Länder bieten jeweils einer bestimmten Quote von Juden Zuflucht. Aber Nazi-Deutschland überzieht den gesamten Kontinent mit Terror und Krieg. Und so geht die Reise der Verlorenen weiter…

Diese Geschichte ist wahr. Uns hat es gegeben, jeden einzelnen. Die Irrfahrt der St. Louis ist historisch verbürgt. Daniel Kehlmann bringt die Handlung in zeitübergreifender Fiktion auf die Bühne. Die aktuellen Fluchtdramen erwähnt er mit keiner Silbe. Und dennoch drängen die Parallelen sich auf.
Die Figuren treten aus dem Dialog, reflektieren ihren Charakter und verraten ihre Gedanken. Sie spielen mit dem Wissen um ihr Ende. Für die meisten ist es ein schreckliches.

Ich bin nicht Rappaport

Schauspiel von Herb Gardner

Zwei völlig unterschiedliche Männer mit ganz unterschiedlichen Backgrounds – ein fast achtzigjähriger Jude, Nat, und ein ebenfalls nicht mehr blutjunger Schwarzer, Midge, begegnen einander täglich auf einer Bank im Central Park in New York. Angespornt vom Einfallsreichtum und feurigen Temperament Nats verbünden sie sich, zuerst widerborstig, dann abenteuerlich, gefahrvoll und mit großer Verve, gegen den Rest der Welt. Der will die Alten ins Abseits schieben und tut alles dafür, ihnen das Leben zu erschweren. Das ungleiche Duo begegnet den skurrilsten Typen und gerät in so manch aberwitzige Situation. Darüber entwickelt sich die kleine Zweckgemeinschaft mehr und mehr zur Freundschaft, in der man sich über die Widrigkeiten des Lebens hinweg hilft.

I’m Not Rappaport erhielt in der amerikanischen Produktion mit Judd Hirsch als Nat und Cleavon Little als Midge 1986 den Tony Award, den Outer Critics Circle Award und den John Glassner Award. Ein Jahr später hatte Ich bin nicht Rappaport in Berlin, Mannheim, Hannover und Hamburg Premiere. Will Quadflieg und Kurt Meisel spielten das Stück ab 1987 am Thalia Theater und gingen damit auch auf Tournee. Mit Walter Matthau und Ossie Davis wurde das Stück 1996 in Herb Gardners eigener Regie verfilmt.

Ich bin nicht Rappaport erzählt uns von der Begegnung zweier Menschen, die nichts weniger bedeutet, als dass sie ihr Leben verändern wird.

Auf der Bühne gehörst Du mir

Schauspiel mit Musik

Eine fulminante Fortsetzung des Kult-Mikromusicals «Auf alten Pfannen lernt man kochen» mit einem Feuerwerk an musikalischen Überraschungen und ‘ner herrlichen Prise Nonsense.

«Here we go — and we will come back» – Frau Schirmer und ihr ehemaliger Schauspielschüler Delio treffen sich auf der Bühne zum Probenstart wieder. Sie ist von der Putzfrau zur Souffleuse aufgestiegen, er hat die Hauptrolle bekommen. Es ist einiges zwischen den beiden passiert und als wäre das unverhoffte Wiedersehen nicht kompliziert genug, proben sie auch noch den barocken Klassiker «Gefährliche Liebschaften». Zu den Turbulenzen tragen auch noch zwei Musiker bei, die mit Frau Schirmer wohl auch schon Bekanntschaft gemacht haben…

Eine Produktion von Cocodello in Kooperation mit den Hamburger Kammerspielen.

Eine verhängnisvolle Affäre

Schon der Titel erzeugt Gänsehaut, viele erinnern sich an den gleichnamigen Film. Dan Gallagher ist erfolgreicher Anwalt und glücklich verheirateter Familienvater. Zufällig macht er die Bekanntschaft der attraktiven Verlagslektorin Alex Forrest. Er kann der Versuchung nicht widerstehen. Jedoch stellt sich heraus, dass Alex keinen One-Night-Stand, sondern eine Beziehung will. Für Dan kommt es allerdings nicht in Frage, seine Familie zu verlassen.
Mit Selbstmorddrohungen und Angriffen auf seine Privatsphäre versucht Alex, Dan zu erpressen. Eine unsichtbare Schlinge legt sich immer enger um seinen Hals.

Die Theaterfassung des berühmten Psychothrillers bietet eine wunderbare Vorlage für ein exzellentes Schauspielensemble. Eine verhängnisvolle Affäre, die wir atemlos bis zur letzten Minute verfolgen…

Foto: Bo Lahola

Ein Kapitel für sich (2G+)

Schauspiel nach den Romanen „Uns geht’s ja noch gold“ und Teilen aus „Ein Kapitel für sich“ von Walter Kempowski

Im dritten Teil der Kempowski-Saga steht die Familie vor den Trümmern, die der Zweite Weltkrieg 1945 hinterlassen hat. Man erlebt am eigenen Leibe oder in der Nachbarschaft und bei Freundinnen und Freunden Elend, Hunger, Plünderungen und Gewalttätigkeiten. Aber man ist nicht ausgebombt und hat noch etwas Geld.

Zwischen Trümmerschutt und Ausgangssperren, Schwarzmarkt und Hamsterzügen versucht die Familie Kempowski nach der Katastrophe die
bürgerliche Kontinuität wiederherzustellen. Wegen ein paar Frachtbriefen, mit denen er bei den Amerikanern die Ausplünderung der „Zone“ durch die Russen anprangern wollte, droht dem Ich-Erzähler Walter der nächste Schicksalsschlag: Inhaftierung im Gefängnis Bautzen.

Und dennoch: Bei allem Leid zeigt sich der lakonische Humor Kempowskis in allen Figuren.

Ausgezeichnet mit dem Barbara Kisseler Theaterpreis 2018/2019 

 

Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden 20 Minuten plus Pause

Aufführungsrechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH, Berlin

Das Kempowski-Projekt wird durch Mittel der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur unterstützt. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg. Wir danken Hildegard Kempowski für ihre freundliche und engagierte Unterstützung des Kempowski-Projektes. Herzlichen Dank an Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma für die sachkundige Beratung.

Die Therapie

Polizeieinsatz, Sonderkommission, Medienrummel – dennoch fehlt von der 12-jährigen Josefine seit vier Jahren jede Spur. Auch die private Suche ihres Vaters Dr. Viktor Larenz blieb ohne Erfolg. Um das Schicksal der Familie aufzuarbeiten, hat sich der ehemalige Star-Psychiater in der Nebensaison auf die nordfriesische Insel Parkum zurückgezogen. Da steht plötzlich eine geheimnisvolle Frau in seinem Arbeitszimmer und bittet ihn um seine Hilfe als Arzt.  Ihre Wahnvorstellungen handeln von einem kleinen Mädchen…
Zeigen sie seit vier Jahren die erste Spur zu seiner Tochter auf? Bedeuten sie Hoffnung oder Gefahr?

Es gibt keinen Ausweg, Viktor Larenz muss sich der Vergangenheit stellen, denn niemand verschwindet einfach so!

 

Matinee Veranstaltung

13. November 2022, 11.30 Uhr

Mit Sewan Latchinian (Künstlerischer Leiter der Hamburger Kammerspiele, Schauspieler & Regisseur)

Der Eintritt ist frei. Keine Anmeldung notwendig.

Glücklich in 90 Minuten

Eine musikalische Revue über den Sinn des Lebens und die Suche nach dem Glück

Ein Coach hält einen Vortrag über das Thema „Glück“. Auf einmal werden diese Erörterungen aber durch penetrantes Handyklingeln aus dem Zuschauerraum gestört: ein Zuhörer steht unvermittelt auf und telefoniert laut mit einem Geschäftspartner über einen unmittelbar bevorstehenden, fetten Deal.

Im Laufe der folgenden Szenen bekommen wir einen Einblick in das berufliche und private Leben des Investmentbankers Carl-Christian Blau, zwischendurch immer wieder unterbrochen und kommentiert vom Coach, der dessen Geschichte kurzerhand als Vorlage und Fallbeispiel für seine Ausführungen benutzt. Es entwickelt sich eine rasante Revue, in einem einzigartigen Wechsel zwischen Vortrag, Spielszenen und Musik.

Blau hat plötzlich mit einem massiven Problem zu kämpfen: Eigentlich müsste er sofort nach Peking fliegen, um dort den telefonisch avisierten Mega-Deal einzutüten – jedoch aufgrund einer spontan auftretenden Zwangsneurose gelingt es ihm nicht, durch die Tür zu treten. Augenscheinlich hatte Blau in seinem früheren Leben viele kleinere Warnzeichen (erste Anzeichen von Burn-out, seine Scheidung) ignoriert, so dass es jetzt zum very worst case eines Jetsetters kommen musste – einer Agoraphobie, der Angst, das Haus zu verlassen. Diese Störung erweist sich alsbald schon als Glücksfall: Denn durch sie lernt Carl-Christian Blau das wahre Leben kennen.

Ein pointierter Abend über Sinn und Unsinn unseres täglichen Lebens, aufgehängt an einer sehr speziellen Geschichte.

-Eine Produktion der Birkhahn Productions/ Institut für persönliche Bildung in Kooperation mit den Hamburger Kammerspielen-

Hören Sie hier den Bericht des NDR Kulturjournal über Glücklich in 90 Minuten und den Saisonstart des Harburger Theaters:

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